Konzept

Die Carolinenschule

Die seit 1994 unterrichtende Carolinenschule ist eine staatlich genehmigte Ersatzschule in freier Trägerschaft des Diakonievereins Carolinenfeld e.V. in Greiz. Wir arbeiten als staatlich anerkanntes Regionales Förderzentrum für Schüler mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“. Rechtsgrundlagen für unsere Arbeit liefern das Thüringer Schulgesetz (ThürSchulG) und das Thüringer Gesetz für Schulen in freier Trägerschaft (ThürSchulfTG).
In unserer Schule lernen Kinder und Jugendliche, die verstärkt Lern- und Lebenshilfen benötigen. Sie versteht sich als ein Ort, an dem gemeinsam, handlungsorientiert und schülerzentriert in Kooperation mit den Sorgeberechtigten und weiteren Partnern gearbeitet und gelebt wird.
Dabei bringen wir mit menschlich und fachlich geeigneten Mitarbeitern unseren Schülern sowie deren gesetzlichen Vertretern Akzeptanz, Wertschätzung, Empathie, Respekt, Vertrauen, Offenheit, Transparenz sowie eine adäquate Kommunikation entgegen. Im Mittelpunkt unserer Arbeit steht der Mensch mit seinen persönlichen Stärken, Fähigkeiten und individuellen Möglichkeiten. Unsere Unterstützungsangebote sind begleitend, orientierend und motivierend angelegt, um passgenaue Hilfen für den Lebensalltag anzubieten.

In unserer Funktion als staatlich anerkanntes Regionales Förderzentrum mit dem Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ bieten wir vielfältige Beratungsmöglichkeiten an. Das Angebot richtet sich hauptsächlich an Eltern, auch über die Ländergrenze Thüringens hinaus. In einer individuellen Beratung werden Informationen und Strategien zur Bewältigung von vorschulischen und schulischen Entwicklungsauffälligkeiten sowie Hilfen für außerschulische Probleme gegeben und entwickelt. Wir führen verschiedene standardisierte Diagnostik-Testverfahren in den Entwicklungs- und Lernbereichen „Motorik/Wahrnehmung – Verhalten – Kognition/Lernen“ durch. Auf dieser Grundlage werden Empfehlungen zur Schullaufbahn für eine positive Gesamtentwicklung des Kindes gegeben.
Weiterhin fungieren wir als Beratungsstelle für Unterstützte Kommunikation. Wir arbeiten mit Kindern und Jugendlichen, welche eine ersetzende oder ergänzende Kommunikationshilfe bei fehlender oder unzureichender Lautsprache benötigen. Nach einer Beobachtungs- und Diagnostikphase wollen wir gemeinsam mit den Eltern und dem betroffenen Kind individuelle und unterstützende Kommunikationsmöglichkeiten finden.

Zielgruppe

Unser Förderzentrum wendet sich an alle Kinder und Jugendliche, deren Entwicklungsstand im Bereich Lernen wesentlich unterhalb der ihrem Alter entsprechenden Erwartungsnormen liegt, mit der Folge, dass sie in einer anderen Schule nicht oder noch nicht ausreichend gefördert werden können. Über die kognitive Beeinträchtigung hinaus machen sich in der Regel beträchtliche Entwicklungsverzögerungen in der Motorik, Wahrnehmung, Sprache, im sozialen und emotionalen Erleben bemerkbar, die das Lernverhalten beeinträchtigen, deren Entwicklung jedoch durch spezielle pädagogische Hilfen gefördert werden kann.

Derzeit wird die Carolinenschule von Schülern mit Förderschwerpunkt „Geistige Entwicklung“ oder die zusätzlich von einer Mehrfachbehinderung betroffen sind, besucht. Ein geringer Teil der Schüler lebt im angrenzenden Kinderhaus des Diakonievereins Carolinenfeld e.V. Alle anderen Schüler kommen täglich aus dem Gebiet der Stadt und des Landkreises Greiz sowie über die Ländergrenze Thüringens hinaus, aus Sachsen, mit Hilfe verschiedener Fahrdienste zum Unterricht.

Zielsetzung

Folgende Ziele sind für uns Herzenssache:

Wir wollen ein angstfreies, eigenverantwortliches und intrinsisch motiviertes Lernen entsprechend der individuellen Bedürfnisse und Begabungen.

Wir wollen ein hohes Maß an lebenspraktischer Selbständigkeit. Unsere Schüler sollen lernen, sich selbst zu versorgen und zu ihrer Existenzsicherung beizutragen.

Wir wollen, dass sich unsere Schüler in die soziale Gemeinschaft einbringen und diese mitgestalten. Entsprechend der UN-Konvention unterstützen wir die Integration unserer Schüler in die Gesellschaft. Das bedeutet auch, die eigene Person vielfältig zu erfahren und sich in der Umwelt zurechtzufinden.

Alle Lehrkräfte treten ein für eine lebendige Schulphilosophie. Das bedeutet:

Wir heißen alle Schüler in der Schule willkommen und tun alles dafür, dass ihre individuellen und sonderpädagogischen Förderbedarfe erfüllt werden. Gemeinsam lassen wir eine traditionsgeprägte Schulgemeinschaft entstehen.

Unsere Unterrichtsmethoden können nur effektiv, kreativ und kenntnisreich eingesetzt werden, wenn wir zuvor Zeit und Einfühlungsvermögen finden, um in individuellen Gesprächen die augenblickliche Gefühlslage des Kindes in seiner aktuellen Lebenssituation zu verstehen. Denn nur ein glückliches und zufriedenes Kind ist bereit, sich den Lerninhalten intrinsisch motiviert zu öffnen.

Wir glauben an die uns anvertrauten Schüler. Keiner wird aufgrund seiner Lern- oder Lebensbiografie stigmatisiert. „Wir holen den Schüler da ab, wo er steht.“ Individuelle und differenzierte Förderpläne sollen eine Über- oder Unterforderung vermeiden und eine von Erfolg gekrönte Schullaufbahn garantieren.

Durch aktives Handeln verbunden mit Erfahrungen bezüglich der eigenen Person und der Umwelt soll ein gestärktes Selbstwertgefühl und ein reicheres Erleben ermöglicht werden.